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Alle guten Dinge sind drei!!!

von Blog-Team im Alstergymnasium

eine Glosse von Maximilian Horn, Q2a

Die Pandemie sei ein Marathon – man sei nun im letzten, besonders anstrengenden Drittel, teilt
Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), am 12.03.2021 der Presse mit.
Gut ein Jahr begleitet uns nun das noch damals für neuartig eingestufte Corona-Virus und während
so manch ein Land, wie zum Beispiel China, Neuseeland oder auch Australien, offiziell das Virus unter
Kontrolle hat, steuern wir hier in Deutschland mit voller Kraft auf eine dritte Infektionswelle zu.
Andere Länder mögen vielleicht einen strikten Lockdown verhängen und mit „strikt“ meine ich auch
„man-bleibt-24/7-zuhause-außer-man-hat-einen-wirklich-triftigen-Grund-um-rauszugehen-strikt“.
Doch in Deutschland hält man bemerkenswerter Weise immer noch mit voller Überzeugung an der
„wir-versuchen-mal-das-Virus-zu-verwirren-und-gucken-was-passiert-Strategie“ fest.
An der Stelle war es schon beinahe ein gelungener Schachzug, die Inzidenz, die es für ganz
Deutschland zu erreichen galt, damit überall sämtliche Geschäfte geöffnet und größere
Veranstaltungen wieder stattfinden können, von 35 auf 50 hochzusetzen. Das Virus hätte ja denken
können, dass wir es nun für weniger gefährlich halten würden. Doch die Taktik, damit das
Selbstwertgefühl des Virus zu mindern, sodass es sich beleidigt von alleine in Luft auflöst, können wir
nun auch von der Liste streichen. Vor allem mit Hinblick auf die weitaus gefährlicheren Mutationen,
die nun laut des RKI für 88% aller Fälle verantwortlich und sogar für junge Menschen sehr gefährlich
sind.
Um diesen gescheiterten Plan allerdings doch noch irgendwie zu retten, sind die willkürlichen
Öffnungen von verschiedenen Unternehmen in so manchen Bundesländern vielleicht die letzte
Chance, das Virus zu irritieren. Denn was ist schließlich verwirrender als bei einer erneut steigenden
Inzidenz und einer dritten Welle noch einmal so viel wie nur möglich zu öffnen?
Als einzige Antwort darauf würden mir spontan nur die Menschen einfallen, die auch noch jegliche
Öffnungen im vollen Maße ausnutzen, als ob sie ein offenes Geschäft zum ersten Mal sehen, aber
zeitgleich auf ein baldiges Ende der Pandemie hoffen.
Ich dachte tatsächlich, man würde bereits aus der ersten Welle von vor rund einem Jahr lernen – der
letzte Schultag vor dem ersten Lockdown war für uns am 14.03.2020 – und im folgenden Verlauf der
Pandemie dementsprechend auch schärfere Maßnahmen verfolgen. Stattdessen durften wir uns
unter anderem über einen „Lockdown-Light“ freuen, damit auch der schon immer etwas komisch
wirkende Nachbar von nebenan nicht auch noch auf die Querdenker-Demonstrationen geht und
lauthals verkündet, seine Grundrechte und all seine Freiheiten seien durch die Regierung ohne
jeglichen Grund zunichte gemacht worden.
So bleibt letztendlich unsere letzte Hoffnung wirklich nur noch die Impfung gegen COVID-19, wenn
konsequentes Krisenmanagement und gesunder Menschenverstand scheitern.
Doch auch dies lässt zu wünschen übrig: Bis dato (Stand: 12.03.2021, 8 Uhr) wurden gerade einmal
seit dem 27. Dezember 2020 7,19% der deutschen Gesamtbevölkerung geimpft und von diesen
knapp 6.000.000 Bürgern haben gerade einmal 3,29% eine vollständige Impfung erhalten
(Quelle: RKI). Währenddessen wurden beispielsweise in Israel bereits nach einem Monat nach Beginn
der Impfungen mehr als 20% der Gesamtbevölkerung geimpft.
Dies hat natürlich verschiedene Gründe wie unter anderem Lieferengpässe oder auftauchende
Mängel bei dem Impfstoff von AstraZeneca. Aber einer der schwerwiegendsten Gründe ist doch
unsere so sehr geliebte deutsche Bürokratie.
 
Jeder noch so kleine weitere Schritt muss von zum Teil ahnungslosen Politikern bis in das kleinste
Detail durchgekaut werden. Wie soll das denn überhaupt funktionieren, wenn rechtsradikale
Politiker, die selbst nach einem Jahr Pandemie nicht einmal wissen, wie man einen Mund-
Nasenschutz richtig trägt, in einer solchen kritischen Situation Deutschland und unsere Demokratie
gegen die Wand fahren wollen?
Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass wir uns alle noch auf viele weitere Monate zusammen mit dem
Virus einstellen müssen und dass die Pandemiebekämpfung hierzulande wohl etwas länger andauern
könnte als in so manch anderen Ländern. Wir können nur hoffen, dass der Regierung noch andere
Strategien zur Pandemiebekämpfung einfallen und dabei eventuell sogar noch effektiver sind als das
bloße Verwirren des Virus.

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